13.01.2014: Solarbetriebene Computerterminals mit Internetzugang
Im Rahmen der vielen Ausbauprojekte, die im Oktober 2013 in Angriff genommen wurden, ist die Schulbibliothek mit einem Server und elf Computerterminals ausgerüstet worden. Mit Mrs Akpan wurde eine Bibliothekarin angestellt, die sich sehr gut mit Computern auskennt. Ihre Aufgabe ist nebem der Bibliotheksverwaltung und der Digitalisierung der Schuladministration, die Schüler beim Gebrauch der Terminals zu kontrollieren und sie zu unterstützen. Ausserdem gibt sie Computerkurse für die Lehrer und die Schüler.Letzte Woche ist nun für den Server und damit auch für alle Computerterminals eine Internetverbindung eingerichtet worden. Damit steht den Schülern und den Lehrern die Welt der Information und des Wissens offen und der Zugang zu gutem Lehr- und Lernmaterial wird ermöglicht. Der Server und die Computerterminals sowie der persönliche Laptop der Bibliothekarin, der Drucker, der Kopierer und die Energiesparlampen in der Bibliothek werden mit der neu installierten Solaranlage betrieben. Auch alle anderen elektrischen Geräte der Schule und die Energiesparlampen in allen Büros können so ohne Benzingenerator versorgt werden, und zwar theoretisch 24 Stunden am Tag.
23.01.2014: Exkursion und erneuerbare Energien
Die diesjährige Exkursion führte die Sekundarschüler und ihre Lehrer heute zu den beiden Firmen SOSAI und DARE (Developmental Association for Renewable Energies) in Kaduna. Diese werden geführt von Mr und Mrs Yahaya und entwickeln (DARE) und vertreiben (SOSAI) umweltschonende Technologien. Dazu gehören unter anderem "fuel-efficient cooking stoves", welche beim Kochen bis zu 80% weniger Feuerholz benötigen als ein offenes Feuer. In den ländlichen Gebieten Nordnigerias ist dies noch immer die verbreitetste Art zu Kochen. Gerade in dieser Region aber bedroht die zunehmende Desertifikation die Lebensgrundlage der Kleinbauern. Die Abholzung zu stoppen, indem der Bedarf an Feuerholz verringert wird, stellt eine der Lösungen dar. Mr und Mrs Yahaya waren im Oktober 2013 für einen Vortrag an die Najude Pioneer School eingeladen worden und hatten die Schüler und Dorfbewohner unter anderem über diese Zusammehänge informiert. Da die Frauen in den Dörfern und ihre Familien natürlich auch selbst profitieren, wenn sie 80% des immer teurer werdenden Feuerholzes einsparen können, haben viele von ihnen eine dieser Kochvorrichtungen gekauft. Auch viele Lehrer haben sich dazu entschlossen. Während der Exkursion lernten die Schüler auch viel über Solarenergie oder über eine Bautechnik, bei der mithilfe von mit Sand gefüllten PET-Flaschen, die in Nigeria nicht recycelt werden und überall herumliegen, stabile Häuser gebaut werden können. Dabei spart man ca. 80% des normalen Zementverbrauchs ein, einer der teuersten Kostenfaktoren beim Bau eines Hauses. Mr Yahaya hat zugesagt, 20 ausgewählten Schülern in einem dreitägigen Workshop diese Techniken zu vermitteln. Einige dieser Schüler können nach ihrem Schulabschluss dann vielleicht sogar eine Lehre bei diesen Kleinunternehmen beginnen. Zwischen der NPS und SOSAI/DARE ist so mittlerweile eine für beide Seiten nutzbringende Partnerschaft entstanden.
20.03.2014: Theateraufführung über Poliomyelitis
Heute haben die Mitglieder des NPS Drama Club zum ersten Mal ein so genanntes "community awareness play" in einem Nachbardorf aufgeführt, das sie selbst geschrieben und einstudiert haben. Es geht dabei um die Gefahren von Poliomyelitis für Kinder und die Wichtigkeit, diese impfen zu lassen. Nigeria ist heute neben Pakistan und Afghanistan eines der wenigen verbleibenden Länder weltweit, wo diese Infektionskrankheit noch endemisch vorkommt, wobei dies vor allem in Nordnigeria der Fall ist, also im Gebiet der Najude Pioneer School. Das Theaterstück wurde zum ersten Mal in Kuya aufgeführt, einem Nachbardof von Najude, aus dem viele der muslimischen Kinder der NPS stammen. Bilder dazu finden sich im Photo Diary 2014. In den nächsten Wochen und Monaten folgen dann weitere Dörfer in der ganzen Region. Die Schüler werden dabei jeweils begleitet vom Krankenpfleger der Schule, der im Anschluss an die Aufführung mögliche medizinische Fragen beantwortet. Der Drama Club arbeitet bereits an weiteren Stücken: Eines davon thematisiert HIV/Aids, die Übertragungswege und Prophylaxemöglichkeiten, und dass man die Leute, die mit HIV leben, nicht stigmatisieren darf. Ein anderes handelt von der ebenfalls endemischen Korruption in Politik und Wirtschaft und wie diese die Zivilgesellschaft an ihrer Entfaltung hindert.