11.09.06

Bei diesem noch im Bau befindlichen Gebäude handelt es sich um die neue Schülerunterkunft für auswärtige Schüler. Es bietet in zwei Schlafsälen Platz für jeweils sieben Knaben und Mädchen und umfasst ausserdem eine Küche und ein Zimmer für die Hausmutter, welche rund um die Uhr mit den Kindern zusammenlebt und für sie kocht. Auf der gegenüberliegenden Seite des Hofes befinden sich zwei Toiletten und zwei Duschräume. Vor dem Gebäude steht Isiah Odinakwu, ein Mitarbeiter von Ernst Hüglis Baufirma „Rofasy Nig. Ltd.“.


11.09.06

Dies ist die Rückseite der Schülerunterkunft mit kleinen und möglichst hoch gelegenen Fenstern, um Einbrüche zu verhindern. Die Schülerunterkunft liegt gleich neben dem Lehrerquartier und ist durch eine Durchgangstür mit diesem verbunden.


22.09.06

Dies ist Marok Caleb Dodo, welcher neu die 1. Klasse übernommen hat. Er ist dafür hervorragend geeignet, weil er sowohl eine grosse Begeisterung für den Lehrerberuf als auch eine fast unendliche Geduld mitbringt. Ausserdem spricht er neben Englisch und seiner Muttersprache Bajju auch perfekt Hausa. Da die Kinder noch gar nichts anderes verstehen, ist Hausa in der 1. Klasse die Unterrichtssprache. Früher hatten die Lehrer in der 1. Klasse versucht, den Kindern Lesen und Schreiben in Englisch beizubringen, was natürlich keinen grossen Sinn macht. Die Kinder sollen diese Grundfertigkeiten erst einmal in ihrer Muttersprache Hausa beherrschen lernen. So können sie sich ab der 2. Klasse auch die Fremdsprache Englisch viel schneller und systematischer aneignen. Zum Beispiel führen die Schüler zu diesem Zweck Vokabelhefte, in die sie jedes neu zu lernende englische Wort zusammen mit der entsprechenden Hausa-Übersetzung eintragen.


22.09.06

Dies ist der Blick von der Veranda des dritten Schulgebäudes über den Schulhof auf die weiss gestrichene Lehrerunterkunft.


29.09.06

Die 5. Klasse mit ihrer Klassenlehrerin Obiageli Okafor, die auf der linken Seite des Bildes zu sehen ist. Die gesamte Schülerschaft umfasst momentan 183 Kinder. Im Hintergrund ist das Toilettenhäuschen mit je einem WC für Mädchen und Knaben zu erkennen. 


29.09.06

Auch ich geniesse es immer wieder, die Schule zu besuchen und zu sehen, wie erfolgreich sich das Projekt entwickelt.


29.09.06

Ein Blick auf das dritte Schulgebäude während der 10-Uhr-Pause.


29.09.06

Dieser Mangobaum im Zentrum des Schulhofes spendet in der Trockenzeit willkommenen Schatten. Weil sie so schön aussehen, haben wir auf dem Schulhof noch zwei weitere Mangobäume angepflanzt.


03.10.06

Dieser Wassertank befindet sich im Hof der Schülerunterkunft, während sich der zweite im Lehrerquartier befindet. Die Kinder füllen ihn jeweils selbst, wobei sie das Wasser mit Plastik- oder Metalleimern vom Pumpbrunnen im Dorf holen gehen. Dieser ist während der Trockenzeit die einzige Möglichkeit, zu sauberem Trinkwasser zu gelangen.


03.10.06

Bei meinem Besuch hatte ich unter anderem auch eine nigerianische und eine Schweizer Flagge mitgebracht, für die wir vor dem „assembly ground“ in der Mitte des Schulhofes zwei Masten aufstellten. Die beiden Flaggen verleihen der Schule einen offiziellen Anstrich. Wir durften sie nämlich erst hissen, nachdem die NPS einen Monat zuvor beim Kaduna State Ministry of Education offiziell als Privatschule registriert worden war. Beim allmorgendlichen Singen der Nationalhymne während dem „assembly“ wenden sich sie Schüler nun jeweils der nigerianischen Flagge zu.


06.10.06

Am Freitagmorgen finden jeweils zwei Sportstunden statt. Dieses Bild zeigt eine Gruppe Mädchen mit ihrer Lehrerin Obiageli Okafor beim Seilspringen.


06.10.06

Dies ist eine Gruppe von Knaben während einer Gymnastikübung. Die für sie zuständige Lehrerin Angelina Tanko ist hier nur schwer in der Bildmitte zu erkennen. Während die Klassenlehrer mit den Kindern draussen sind, kontrolliert die Schulleiterin Rita Muolokwu am Freitagmorgen jeweils deren Schulregister. Jeder Lehrer besitzt für seine Klasse ein solches Namensverzeichnis seiner Schüler, wo er jeden Tag festhält, wie viele Schüler anwesend waren und welche zu spät kamen. So haben die Klassenlehrer einen sehr guten Überblick über ihre Klassen und merken schnell, wenn ein Schüler öfters fehlt. Die Schulleiterin schreibt dann entweder direkt einen Brief an die Eltern oder informiert den Schulsekretär Nuhu Emmanuel, welcher die Eltern der betroffenen Schüler mit dem schuleigenen Motorrad in ihren Dörfern aufsucht.


12.10.06

Die zwei Flaggen sind für Besucher schon von weitem zu erkennen.


12.10.06

Dies ist die neu angestellte Lehrerin Esther Akudike. Sie übernahm die 4. Klasse von Marok Caleb Dodo, welcher wiederum Sylvester Gomiyar ersetzte, dem die anspruchsvolle und wichtige Arbeit in der 1. Klasse nicht mehr anvertraut werden konnte. Wir mussten uns von ihm trennen, nachdem er auch nach wiederholten Warnungen und Schonfristen seine Leistung nicht verbessert hatte. Die Schulleiterin kontrolliert die Arbeit der Klassenlehrer sehr genau und führt ein Buch, in dem sie ihre Beobachtungen zu den Leistungen jedes Lehrers festhält. Sie bespricht sich einmal wöchentlich mit allen Lehrern und kontrolliert regelmässig die schriftliche Vorbereitung ihrer Lektionen, wobei sie ihnen Tipps gibt und Verbesserungsvorschläge macht. Sie hat für Probleme und Fragen auch sonst immer ein offenes Ohr, wodurch die Qualitätssicherung in allen Klassen gewährleistet wird.

In der 1. Klasse werden die Grundlagen gelegt für alle späteren Lernziele, weshalb sie als die wichtigste aller Klassen bezeichnet werden kann. Mit allen Klassenlehrern wurden Lehrpläne mit klar definierten Lernzielen erarbeitet, welche nun genau befolgt werden. Wenn ein Schüler diese Ziele nicht erreicht, muss er die Klasse wiederholen. Auf der Pinwand hinter Esther sieht man den Stundenplan, die Mitgliederlisten der vier „houses“, und das Arbeitsmotto für die Lehrer, das das zu einer Art geflügeltem Wort geworden ist: „Teachers of NPS: Show Energy!“


12.10.06

Die Bemühungen der Lehrer, die Kinder zu regelmässiger Körperpflege und zu Sorgfalt mit Schulmaterial und Uniform anzuhalten, führen zu sichtbarem Erfolg. 


12.10.06

Dies sind drei der insgesamt sieben Schüler in der Schülerunterkunft. Sobald sie von der Schule zurückkommen, tauschen sie die blaue Schuluniform gegen diese grüne „Hausuniform“ ein.


12.10.06

Momentan leben nur diese drei Schüler und vier Schülerinnen in der Schülerunterkunft. Weil diese an das Stromnetz der Lehrerunterkunft angeschlossen ist und in allen Räumen über Glühbirnen verfügt, haben auch die Kinder elektrisches Licht, wenn die Lehrer den Generator laufen lassen. Allerdings müssen sie einen genauen Stundenplan befolgen, der um 10 Uhr abends Nachtruhe vorsieht.


12.18.06

Dies ist Hajara Isiya, deren Eltern sich die Kosten für ihren Aufenthalt in der Schülerunterkunft nicht leisten können, weshalb sie von der Schule übernommen werden. Die Eltern müssen sich aber nach Möglichkeit an den Nahrungsmittelkosten beteiligen und natürlich weiterhin Uniform, Schulbücher und Schreibmaterial bezahlen. Hajara nimmt die Schule sehr ernst und ist fleissig und gewissenhaft. Es gibt immer wieder Kinder, welche von der Schule direkt unterstützt werden, darunter auch Halb- und Vollwaisen.


12.10.06

Die Kinder haben sich in ihren Schlafzimmern sehr gemütlich eingerichtet und geniessen es sichtlich, in der Schülerunterkunft zu wohnen. Viele andere Schüler aus weit entfernten Dörfern leben auch bei Verwandten in Unguwar Najude oder in einem anderen Dorf im näheren Umfeld der Schule.


12.10.06

Dies ist der erwähnte „Stundenplan“, nach dem sich die Kinder richten müssen. Es gibt auch einen Menüplan, um die benötigten Mengen an Nahrungsmitteln besser einschätzen zu können.


13.10.06

Dies ist Asabe Yohana aus Unguwar Najude, die Hausmutter der Schülerunterkunft. Sie ist selbst schon mehrfache Grossmutter und kümmert sich liebevoll um die Kinder, für die sie ein Stück weit auch eine Ersatzmutter ist. 


13.10.06

Marok Caleb Dodo ist zuständig für alle technischen Geräte. Wenn einer der Lehrer im Unterricht den Ghettoblaster oder den Fernseher oder die Schulleiterin den Laptop benutzen will, muss immer zuerst Marok informiert werden.

Wenn die richtigen Inhalte gezeigt werden, ist der Fernseher ein sehr gutes Lehrmittel. Bei jedem meiner Besuche bringe ich interessante englischsprachige Lehrfilme, Geschichts- und Tierfilme, aber auch gute Spielfilme mit. Zum Beispiel erzählt „The History of Nigeria“ mit Originalaufnahmen aus einem englischen Filmarchiv die Geschichte Nigerias von der Unabhängigkeit bis heute. So lernen die Schüler die Geschichte und Kultur Nigerias kennen und verbessern gleichzeitig ihre Englischkenntnisse. 


13.10.06

Für dieses Foto bin ich wie im letzten Jahr auf den Baum neben dem Lehrerquartier geklettert.


13.10.06

Dies sind die Schüler der 6. Klasse, welche die Primarschule im Juli 2007 abschliessen werden. Damit sie nahtlos mit der Sekundarschule fortfahren können, muss ein Sekundarschulgebäude errichtet werden, welches die drei Klassen der Grundstufe der Sekundarstufe umfassen wird (Junior Secondary School, Klassen, JSS 1 bis JSS 3). Damit werden die Schülern ihre gesamte obligatorische Grundbildung an der NPS absolvieren können.


14.10.06

Für die acht Schüler, welche bereits im Juli 2006 als erster Jahrgang der NPS die Primarschule abgeschlossen haben, gab es noch keine Sekundarstufe. Mit Unterstützung „Gemeinnützigen Vereins Gisela Nägeli“ mit Sitz in Zürich haben wir für diese Kinder in Zaria ein Haus gemietet. Sie leben dort zusammen mit der Hausmutter Charity Okafor, hier rechts im Bild mit einem blauen Kopftuch zu sehen, und besuchen die Sekundarschule in Zaria. Die durch die Unterstützung des „Gemeinnützigen Vereins Gisela Nägeli“ ermöglichten Stipendien umfassen Unterkunft, Verpflegung, Schulgebühren, Uniformen, Schulbücher und den Lohn für die Hausmutter. 

In der vorderen Reihe stehen (v.l.n.r.) Istifanus Yakubu, Rifkatu Andrawus, Martha Iliya und Saratu Andrawus, die ältere Schwester von Rifkatu. Rechts neben der Hausmutter stehen Istifanus Yusuf und Sunday Ibrahim, vor mir Dinatu Ibrahim, die jüngere Schwester von Sunday, sowie Rahila Yakubu. Istifanus Yusuf und Saratu Andrawus waren an der NPS die besten Schüler in ihren Klassen und besuchen nun die „Therbow School“, eine der besten Privatschulen Zarias. Die fünf anderen Kinder besuchen das ebenfalls sehr gute „Inter Chapel College“. Die Kinder machen schnell Fortschritte und gehören, bei 30 englischsprachigen Mitschülern, praktisch immer zu den besten Schülern in ihren Klassen. Sie sind sich bewusst, dass ihnen mit diesen Stipendien eine einmalige Chance geboten wird.