22.08.07

Es ist früher oft vorgekommen, dass Besucher oder Vertreter der Schulbehörden auf dem Weg zur Schule die richtigen Abzweigungen verpasst und sich verfahren hatten, weshalb solche Wegweiser aufgestellt wurden. Der erste steht an der Strasse nach Makarfi und macht auf die leicht zu übersehende Abzweigung der kleinen Nebenstrasse nach Dogon Awo aufmerksam, welche während der Regenzeit nur mit Motorrädern befahrbar ist. Der auf diesem Bild zu sehende zweite Wegweiser steht an einer Kreuzung in unmittelbarer Nähe von Unguwar Najude. Wenn man hier nicht rechts abbiegt, gelangt man ins Nachbardorf Kuya. Auf den Schildern steht auch die offizielle Adresse der Schule: Unguwar Najude, Dogon Awo, Auchan, Ikara L.G.A (Ikara Local Government Authority, ein Bezirk des Bundesstaates Kaduna). Links im Bild steht Isiah Odinakwu, ein Mitarbeiter von Ernst Hüglis Baufirma „Rofasy Nig. Ltd.“. Er war wie 2006 beim Bau der Schülerunterkunft Vorarbeiter beim Errichten des neuen Schulgebäudes. Der Mann rechts im Bild ist der Dorfbewohner Luka Bulus.


27.08.07

Den acht Stipendiaten in Zaria geht es sehr gut und sie gehören weiterhin zu den besten Schülern in ihren Klassen. Mit dem neuen Fernseher können sie und die Hausmutter Charity Okafor jeden Abend die aktuellen Nachrichten schauen oder sich mit dem VCD-Player englischsprachige nigerianische Filme ansehen. Nigeria besitzt eine in ganz Westafrika als „Nollywood“ bekannte, blühende Filmindustrie. Es gibt eine Riesenauswahl an Spielfilmen, welche als VCD-Kopien für jeweils Fr. 1.50 überall erhältlich sind. Der Fernseher ist für die Kinder ein geeignetes Medium, um ihre Englischkenntnisse zu verbessern und gleichzeitig die Gegenwartskultur Nigerias kennen zu lernen.

Die Kinder dürfen nur im Beisein der Hausmutter und auch nur zu vorgegebenen Zeiten fernsehen. Bei meinem diesjährigen Besuch habe ich ihnen auch viele Lesebücher, ein Oxford-Wörterbuch und eine grosse Enzyklopädie für Kinder mitgebracht. Zusammen mit den Wochenzeitungen, die sie jeden Sonntag kaufen, den Schulbüchern und dem Fernseher stehen den Kindern so verschiedene Informationsquellen zur Verfügung.


29.08.07

Anfang August 2007 wurde mit dem Bau des vierten und bisher grössten Schulgebäudes begonnen. Es wird die drei Klassen der Grundstufe der Sekundarschule beherbergen: Junior Secondary School 1 bis 3. Die Schüler, welche vor den Sommerferien die Primarschule abgeschlossen hatten, konnten so nahtlos mit der 1. Klasse der Sekundarstufe fortfahren. Das neue Gebäude umfasst neben den drei neuen Klassen auch ein Lehrerzimmer und ein Büro für die Schulleiterin. 


29.08.07

Dieser Mann namens Habila Tambai ist der amtierende „PTA-chairman“ der Schule. Habila ist in seiner Funktion gewissermassen der Verbindungsmann zwischen den Lehrern und den Eltern, insbesondere der Einwohner von Unguwar Najude. Ich telefoniere regelmässig mit ihm, da wir versuchen, die Eltern in alle Entscheidungen mit einzubeziehen. Er wird bald zurücktreten, da der Posten des PTA-Vorsitzenden alle drei Jahre neu besetzt wird. Die wichtigste Aufgabe der PTA ist es, den Rückhalt der Schule in der lokalen Bevölkerung zu stärken, indem sie den Eltern die Möglichkeit gibt, bei der Entwicklung der Schule mitzuentscheiden.


05.09.07

Im Lehrerquartier gibt es einmal wöchentlich einen Filmabend. Dabei findet sich dort jeweils auch das halbe Dorf ein, und natürlich sind auch die Kinder aus dem Schülerwohnheim mit dabei. Hier schauen wir uns die Videoaufnahmen eines Theaterstückes an, das die Schüler im April 2007 aufgeführt hatten. Die Schulleiterin Rita Muolokwu hatte extra einen „Kameramann“ aus Zaria kommen lassen, um die Aufführung aufzunehmen.


07.09.07

Dies ist Amarachukwu, die Tochter der Schulleiterin, in einem der neuen Klassenzimmer. Die Decke ist bereits eingezogen, es müssen aber noch die Wandtafel gestrichen, die Fensterläden eingesetzt und die Schulbänke eingebaut werden. Deren Metallrahmen, welche viel robuster sind als Schulbänke aus Holz, werden direkt in den Zementfussboden eingelassen. Dieses System wurde bereits in anderen Klassen angewandt und hat sich bewährt, da es im Unterhalt viel billiger ist. Im Gegensatz zu den alten Bänken geht nie etwas kaputt, ausserdem sind die Räume einfacher zu reinigen.

Amarachukwu besucht nun selbst die 1. Klasse der Najude Pioneer School. Dies zeigt, dass die Lehrer an ihre Arbeit glauben und sich mit dem Projekt identifizieren. Mir war ohnehin aufgefallen, dass die Motivation der Lehrer aussergewöhnlich hoch ist, es herrscht eine richtige Aufbruchstimmung. Es dürfte schwierig sein, im nördlichen Nigeria ein Lehrerteam mit ähnlicher Arbeitsmoral zu finden, welches sich für eine ständige Qualitätssteigerung persönlich und in diesem Masse einsetzt. Allerdings ist diese Arbeitseinstellung nicht zufällig entstanden, sondern das Ergebnis von vier Jahren gezielter Förderung der Lehrer.


07.09.07

Am Freitagmorgen sieht der Stundenplan jeweils zwei Stunden Sportunterricht vor. Den Lehrern werden dafür von der Schule Trainingsanzüge und Turnschuhe zur Verfügung gestellt. Marok Caleb Dodo steckt hier im blauen, Obiageli Okafor im grünen, Esther Akudike im gelben und Angelina Tanko im roten Trainingsanzug. Diese jungen Lehrer machen ihre fehlende Erfahrung, die allerdings durch die Schulleiterin auch an der Schule vertreten ist, durch ihre Motivation und Einsatzbereitschaft mehr als wett. 


07.09.07

Auch die Mädchen haben immer grossen Spass beim Fussball spielen. Ihre koordinativ- motorischen und sportlichen Fähigkeiten werden in ihrem täglichen Leben selten gefördert, weshalb der Sportunterricht sehr sinnvoll und wichtig ist. Es wurde neu eingeführt, dass alle Schüler mit einer passenden Sportkleidung ins Turnen kommen müssen. Wie auf dem Bild zu sehen ist, tragen die meisten Kinder kurze Hosen und ein weisses T-Shirt. Früher hatten sie jeweils in den Schuluniformen Fussball gespielt und diese dabei häufig zerrissen oder beschmutzt.


07.09.07

Dies sind einige der neun Knaben, welche mittlerweile in der Schülerunterkunft wohnen. Einige von ihnen hatten zu diesem Zeitpunkt noch keine grüne „Hausuniform“ bekommen, weil sie erst wenige Tage zuvor eingezogen waren.


07.09.07

Für das neue Schuljahr wurden zwei neue Lehrer eingestellt, weshalb eine neue Lehrerunterkunft mit zwei Wohnungen gebaut werden musste. Diese sind um einiges grösser als die alten Wohnungen, haben eine kleine Veranda und je zwei Zimmer statt nur einem.


08.09.07

Da die Schulleiterin nur noch ihr Fachgebiet Mathematik unterrichtet, um sich in der restlichen Zeit anderen Aufgaben zuwenden zu können, musste ein Ersatz für sie gefunden werden. Auch für die neu gebildete 1. Klasse der Sekundarstufe musste ein Lehrer angestellt werden. Die Bewerber für diese zwei Stellen mussten nach einem ersten Vorstellungsgespräch in Zaria einen schriftlichen Englischtest absolvieren, was auf diesem Bild zu sehen ist. James Andrew und Aniah Sylvanus erzielten die besten Ergebnisse und wurden angestellt. Da nur Aniah die dreimonatige Probezeit erfolgreich absolvierte, wurde James später durch Tony Akang aus Kaduna ersetzt.

Die NPS verfügt momentan über vier männliche und vier weibliche Klassenlehrer und einen muslimischen Religionslehrer. Es ist sehr schwierig, im nördlichen Nigeria gute Lehrer zu finden. Auch Aniah und Tony bestanden den Test alles andere als fehlerfrei, haben aber das Potenzial und den Willen, sich in einem geeigneten Umfeld weiter zu verbessern. Wir versuchen an der NPS ein solches Lernklima herzustellen, indem die Lehrer bewusst zur Weiterbildung aufgefordert und ihnen auch die dazu benötigten Mittel zur Verfügung gestellt werden.


14.09.07

Dieser Dorfbewohner namens Luka Bulus war bereits auf dem ersten Bild zu sehen. Er half beim Bau des neuen Gebäudes tatkräftig mit und erwies sich als geschickter Zimmermann. Nachdem er zuerst nur für kleinere Arbeiten eingesetzt worden war, konnte er immer schwierigere Aufgaben übernehmen. Auf diese Weise hat er sich ein praktisches Wissen angeeignet, das auch im Dorf gut gebraucht werden kann. 


17.09.07

Der Erfolg der Schule steht und fällt mit der Qualität ihrer Lehrer. Es ist mir sehr wichtig, dass die Lehrer konstant an der Verbesserung ihrer Fähigkeiten arbeiten. Ich habe versucht, ein Klima zu schaffen, wo es einerseits gefordert und gefördert, andererseits auch belohnt wird, wenn die Lehrer die nötige Energie und die Eigeninitiative an den Tag legen, um sich ständig weiterzubilden.

Vor zwei Jahren war das erste Arbeitsmotto für die Lehrer „Teachers of NPS: Show Energy!“, das neue heisst nun „Teachers of NPS: Continue to Educate Yourselves!“ Den Test für die zwei neuen Lehrerstellen habe ich auch mit den bereits angestellten Lehrern durchgeführt, was hier zu sehen ist. Die Ergebnisse sollten den Lehrern dabei vor allem aufzeigen, wo ihre Stärken liegen und wo sie sich verbessern müssen. Wir werden solche Tests in Zukunft jedes Jahr durchführen, wobei jeweils die Fortschritte im Vergleich zum vorangegangenen Jahr entscheidend sein werden. Die so messbare Bereitschaft, die eigenen Englischkenntnisse aktiv zu verbessern, wird neben anderen Faktoren auch bei Lohnerhöhungen eine Rolle spielen. 

Obwohl die Lehrer anfänglich skeptisch waren und es natürlich auch Ängste auslösen kann, merkten sie schnell, dass dieses System keineswegs gegen sie gerichtet ist. Obgleich wir niemanden dazu zwingen, werden auf diese Weise diejenigen Lehrer belohnt, welche aktiv daran arbeiten, ihre Schüler kompetenter unterrichten zu können. Ausserdem ist das System insofern sehr fair, als es transparente Aufstiegschancen bietet, die allein von der objektiv messbaren Einsatzbereitschaft der Lehrer abhängen.

Die Schulleiterin erscheint auf keinem der Bilder, weil sie während jener Zeit mit finanzieller Unterstützung der NPS einen Weiterbildungskurs an der Ahmadu Bello University in Zaria besuchte. Ihre Abwesenheit stellte kein Problem dar, da Nuhu Emmanuel als Schulsekretär und Stellvertreter von Rita ihre Aufgaben übernehmen konnte. Der Wille zur Weiterbildung ist bei allen Lehrern vorhanden. Die Herausforderung ist, ihnen trotz der schwierigen Umstände die dafür notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen: Neben Büchern und Filmen ist der Laptop sicher das wichtigste Lernmedium.


18.09.07

In Zaria befindet sich mit dem National College of Aviation Technology (NCAT) die einzige Flugschule Nigerias, die wir vor drei Jahren auf einer Schulexkursion besucht hatten. Ich wollte schon während meines letzten Aufenthaltes in Nigeria eines der Flugzeuge mieten, um damit nach Unguwar Najude zu fliegen und Luftaufnahmen des Dorfes und der Schule zu machen. Eigentlich werden am NCAT keine kommerziellen Flüge angeboten, doch für uns machte der Schulrektor freundlicherweise eine Ausnahme.

Da die Propellerflugzeuge neben den Sitzen für Pilot und Kopilot zwei Passagiersitze besitzen, konnten auch zwei Schüler mitgenommen werden. Rifkatu Andrawus und Istifanus Yakubu, hier auf dem Bild kurz vor dem Abflug zu sehen, haben sich den Flug durch ihre guten schulischen Leistungen redlich verdient. Auf dem Seitenleitwerk des Flugzeuges ist das Logo des NCAT zu sehen. Obwohl sich Rifkatu und Istifanus beide sehr auf dieses einmalige Erlebnis gefreut hatten, wurden sie vor dem Start ganz still. Nach dem ungewohnten Gefühl beim Abheben beruhigten sie sich aber schnell und genossen den Flug, den sie wohl ihr ganzes Leben lang nicht vergessen werden. 

Während die Reise von Zaria nach Unguwar Najude mit VW-Bus und Motorrad etwa zwei Stunden dauert, brauchten wir mit dem Flugzeug kaum 20 Minuten. Wir kreisten im Tiefflug während 15 Minuten über dem Dorf und der Schule, bevor wir wieder umkehren mussten. Es war auch für die Dorfbewohner ein unvergessliches Ereignis.


18.09.07

Dieses und die folgenden Bilder habe ich also vom Flugzeug aus aufgenommen. Man kann sich mithilfe dieser Bilder auch die Lebensumstände der Schüler und Dorfbewohner viel besser vorstellen.

Der am unteren Rand dieses Bildes entspringende markante Fussweg führt direkt in den Schulhof. Die mittlerweile vier Schulgebäude sind in Form eines grossen L angeordnet, der Neubau ist an seiner Grösse deutlich zu erkennen und befindet sich „unten“ im Bild. In der Mitte des Schulhofs sieht man den Mangobaum und die herumstehenden Schüler. Das grosse grüne Rechteck ist der Fussballplatz, und gleich links von der Einmündungsstelle des Fussweges in den Schulhof ist das Toilettenhäuschen für die Schüler zu erkennen. Weiter links im Bild und „oberhalb“ des Fussballplatzes befindet sich das Lehrerquartier.

Das Dorf Unguwar Najude befindet sich „oben rechts“ von der Schule. Noch weiter oben ist eine zweite Häuseransammlung zu sehen, die ebenfalls zum Dorf gehört. Die Dorfbewohner nennen diese „sabon gida“ (neues Haus) und den Dorfteil neben der Schule „tsohon gida“ (altes Haus). Auf dem wieder aus dem Schulhof herausführenden Fussweg gelangt man in das muslimische Nachbardorf Kuya, wofür das am oberen Bildrand zu erkennende Flussbett durchquert werden muss. Während der Trockenzeit versiegt der Fluss vollständig, weshalb die Dorfbewohner ihr Wasser ohne den Pumpbrunnen im mehreren Kilometer entfernten Kuya besorgen müssten. In den Regenmonaten hingegen verwandelt sich der Fluss in einen reissenden Strom. Da keine Brücke vorhanden ist, sind die Dorfbewohner manchmal tagelang von Kuya abgeschnitten, wo sich der wichtigste Markt der näheren Umgebung befindet. 


18.09.07

Dieses Bild ermöglicht eine noch bessere Übersicht. Auf der rechten Seite ist wieder das Dorf zu sehen, und das grosse Gebäude unten links davon ist die jüngst renovierte und vergrösserte anglikanische Dorfkirche, die zum Bistum Wusasa in Zaria gehört. Unterhalb der Kirche befindet sich das „Pfarrhaus“, in dem der Pastor mit seiner Familie wohnt. Dieser Posten wird vom Bischof des Bistums Wusasa alle zwei Jahre neu besetzt. Ich kenne Bischof Lamido persönlich und habe ihn schon mehrere Male besucht. Er freut sich sehr über dieses Projekt in einer seiner Gemeinden. Er stattete der Schule bereits zweimal offizielle Besuche ab, bei denen er jeweils den Lehrern für ihre Arbeit dankte und den Dorfbewohnern ins Gewissen redete, stets nach Kräften zum Erfolg der Schule beizutragen. Auf diesem Foto ist auch das neue Schulgebäude schön zu sehen, welches das „L“ nach links verlängert.

Von der Schule aus führt ein Fussweg nach oben zu jener Kreuzung, wo einer der eingangs erwähnten Wegweiser steht. Folgt man von dort aus mit dem Motorrad dem gut sichtbaren Weg, der links aus dem Bild führt, gelangt man nach 20 bis 30 Minuten an die Hauptstrasse, wo das andere Schild steht. Weiter oben im Bild ist ein weiteres Dorf zu erkennen, aus dem auch viele Schüler kommen. Gleich oberhalb dieses Dorfes ist als gerader Strich die Eisenbahnlinie zu erkennen, welche von Kano nach Kaduna und von dort bis ganz in den Süden Nigerias nach Lagos führt. Allerdings existieren praktisch keine funktionierenden Züge mehr, welche, wenn überhaupt, höchstens ein Mal pro Monat fahren. Die mittlerweile 205 Schüler der Najude Pioneer School kommen auch aus den am oberen Bildrand zu erkennenden Dörfern und aus noch weiter entfernt gelegenen Gebieten der Region, wobei einige Kinder einen Schulweg von mehr als einer Stunde zurücklegen müssen. 


18.09.07

Die Schule in Nahaufnahme. Die Schüler hatten sich in Zweierreihen so aufgestellt, dass sie die Initialen der Schule bildeten, welche sich aufgrund ihrer blauen Uniformen sehr schön vom Boden abhoben. Wir hatten zuvor nur einen Tag Zeit, um dies einzustudieren, aber sie hätten es nicht besser machen können. Oben ist das Lehrerquartier zu erkennen. Man sieht sogar das Strohdach des Rundhauses, in dem ich während meines ersten Aufenthaltes in Nigeria zwei Jahre lang gewohnt hatte. Oberhalb des Lehrerquartiers befindet sich das Schülerwohnheim, und links ist das Fussballfeld zu sehen. 


18.09.07

Rifkatu hatte beim Start ein bisschen Angst, die sich aber schnell wieder legte. Ihre Eltern sind sehr stolz auf sie. Rifkatu erreichte das beste Resultat in ihrer Klasse und ist ein sehr aufgewecktes und interessiertes Mädchen, das aus der Chance, in Zaria eine Sekundarschule besuchen zu können, sicher das Beste machen wird.


18.09.07

Von Istifanus wussten wir schon lange, dass er einmal Pilot werden will. Trotzdem war für sein Anrecht auf den zweiten Sitzplatz nur entscheidend, dass er die zweitbesten Noten erreicht hatte. Dieser Flug war für ihn die Erfüllung eines Traumes. Ich liess ihn deshalb auf dem Vordersitz neben dem Piloten Platz nehmen, wo sich ein zweites funktionierendes Steuerhorn befand, da diese Flugzeuge normalerweise für Ausbildungszwecke verwendet werden. Auf dem Rückflug nach Zaria erlaubte ihm der Pilot dann, das Steuerhorn für eine Minute selbst in die Hand zu nehmen. Istifanus kann jetzt mit Fug und Recht von sich behaupten, einmal selbst ein Flugzeug geflogen zu haben. Auch er wird diesen Flug wohl nie vergessen. Weiterhin gute schulische Leistungen vorausgesetzt, steht seiner Ausbildung zum Piloten am National College of Aviation Technology in Zaria nichts im Wege.


21.09.07

Dies sind Hajara Isiya und Bilhatu Umaru. Hajara wird von der Schule unterstützt, indem ihr Essen und die Miete für die Schülerunterkunft von der Schule bezahlt werden. Bilhatu ist die jüngste Schülerin in der Schülerunterkunft. Sie zog erst wenige Tage vor meiner Abreise mit ihrer grossen Schwester Alheri ein, welche sich um sie kümmern wird.


21.09.07

Inzwischen wohnen 15 Kinder in der Schülerunterkunft, von denen auf diesem Foto eines fehlt. Die Eltern der Kinder bringen am Anfang jedes Trimesters bestimmte Mengen an Nahrungsmitteln mit und zahlen eine Gebühr. Dieses Geld wird verwendet, um den Lohn der Hausmutter zu finanzieren, um Lebensmittel einzukaufen, welche die Kinder nicht selbst mitbringen können, und um Ausgaben z.B. für Kochtöpfe, Stühle, Matratzen, usw. zu decken. Die Schülerunterkunft ist somit autark und benötigt von der Schule wie anfänglich auch geplant kein Geld mehr. Sie macht sogar einen kleinen Gewinn, der am Ende des Trimesters jeweils in die Schulkasse übertragen wird. Die Schülerunterkunft hat mit 15 Kindern ihre Kapazitätsgrenzen erreicht. Für August 2008 ist deshalb ein zweites Gebäude projektiert, so dass danach Mädchen und Knaben in zwei getrennten Gebäude untergebracht werden können. Damit sind für das nächste Schuljahr drei neue Gebäude geplant: ein neues Schulgebäude für Klassenzimmer und eine Klinik, eine neue Lehrerunterkunft und die besagte zusätzliche Schülerunterkunft.


21.09.07

Links im Bild steht die Hausmutter Asabe Yohana. Weil sich die Zahl der Kinder von sieben im letzen auf 15 im laufenden Schuljahr mehr als verdoppelt hat, wurde ihr Lohn auf 5’000 Naira angehoben, wobei dieses Geld wie gesagt nicht aus der Schulkasse stammt, sondern durch die Mieteinnahmen gedeckt werden kann. Damit verdient sie genug, um auf ihre bisherige Arbeit als Kleinbäuerin zu verzichten und sich vollständig ihrer neuen Aufgabe widmen zu können.

Rechts steht die für die Schülerunterkunft zuständige Lehrerin Obiageli Okafor. Zu ihren Aufgaben gehört es, nach den Ferien Menge und Qualität der von den Schülern mitgebrachten Lebensmittel zu überprüfen, das Gebührengeld entgegenzunehmen und sicher zu verwahren, der Hausmutter ihren Lohn auszuzahlen und über die anderen Ausgaben in der Schülerunterkunft Buch zu führen. Sie schaut täglich in der Schülerunterkunft vorbei, kümmert sich um kranke Schüler und informiert wenn nötig die Eltern.